Hi Leut´s
Jeder der den Wuppex benutzt weiss das er uns die Vielfalt des "Revier´s" in schönster Form näherbringt, so können wir ebenso die Magistralen entlang der Citys abfahren wie uns auch in die ländlicheren Gebiete begeben, das Ruhrgebiet und der Wuppex bietet beides gleichermassen. Es mag daran liegen das ich das Revier noch Anfang der 80er Jahre kennengelernt habe, aber ich vermisse im Wuppex doch einige Möglichkeiten den damals mindestso starken und vielfältigen Güterverkehr nachzuvollziehen der aber auch wohl heute noch in einigen Relationen gut vertreten ist. Man möge mir verzeihen wenn in meiner Sichtweise immer wieder die 80er Jahre durchschimmern, aber ich habe auch versucht den aktuellen Stand in ein Konzept einzubinden das ich hier vorstellen möchte. Mir lag daran nicht x Kilometer Güterzugstrecken und die Rangierbahnhöfe im Norden zu fordern, sondern durch sinnvolle, möglichst kleine Erweiterungen ein Höchstmass an realen Güterverbindungen zu ermöglichen. Trotzdem wird es wohl die Möglichkeiten einer kommenden Version 11, und des Autors RalfK übersteigen, aber vielleicht kann das ein oder andere davon verwirklicht werden. Basis dieser Ausarbeitung ist der in einem anderen Thread (Ruhrgebiet von oben (Luftbilder)) vorgestellte Geodatenserver des RVR und etlicher anderer Seiten auf denen ich mich schlau gemacht habe. Auch werde ich ein wenig weiter ausholen um die Hintergründe der Verkehre zu verdeutlichen.
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Containerverkehr
Der Containerverkehr wurde erstmalig 1968 aufgenommen, in erster Linie um die Seehäfen in schnellen "Nachtsprungverbindungen" an die Wirtschaftszentren des Hinterlandes anzubinden, später gewannen auch die Verbindungen der Wirtschaftszentren untereinander an Bedeutung. Schon 1969 wurde die "Transfracht Gesellschaft" (TFG) als 100% ige Tochter der Deutschen Bundesbahn gegründet, die mit der Abwicklung des Containerverkehrs beauftragt wurde. Heute befindet sich die Transfracht je zur Hälfte im Besitz der Stinnes AG, und der Hamburger Hafen und Logistik AG, und stellt weiterhin über eigene, neue Terminals in der BRD, Schweiz und Österreich Verbindungen zu den Seehäfen her. Die ebenfalls ehemalige Bundesbahn- Tochter, die Spedition Schenker, befindet sich übrigens auch im Besitz des Stinnes- Konzerns.
Allgemein kann man sagen das in den Containerbahnhöfen Iso- Container (Überseecontainer), die geringfügig breiteren Binnencontainer die eine bessere Beladung mit Europaletten erlauben, sowie die längeren Wechselpritschen / Koffer (Unterart Cargo- Box) verladen werden. Container sind in den Längen 20 Fuss (ca. 6m) und 40 Fuss (12m) gebräuchlich, der 30 Fuss Container spielt normal keine Rolle mehr, er wird gelegendlich noch als Tankcontainer gebaut, aber diese sind meist als 20 Fuss- Einheit ausgeführt. Gerade beladene Tankcontainer haben ein sehr hohes Gewicht. Container werden vom Ladegeschirr oben an den "Cornerfittings" gegriffen.
Wechselpritschen / Koffer dagegen haben eine Länge von 7,15 m oder 12 m, die kurze Einheit erlaubt eine Beladung mit der für Stahlprofile üblichen Zuschnitt von 6 m Länge, die nicht in die vorgenannten 20 Fuss Container passen. Auch aus diesem Grund bot die Transfracht etwa ab 1983 einen Faltwandcontainer in Binnenbreite mit der Länge 7,15m an, also ein Zwitter. Wechselpritschen werden vom Ladegeschirr mit dem "Spreader" an vorbestimmten, Gelb markierten Fittings unterhalb des Behälterbodens gegriffen.
Der ursprüngliche Entwurf eines Standardterminals der Bundesbahn sieht einen reinen Portalkran ohne Ausleger mit einer Spurweite von 22m vor. Dieser überspannt 2 Eisenbahngleise, eine Lkw- Ladespur und zwei Container- Stapelreihen, mit jeweils 2 Containern übereinander (Wechselbehälter dagegen sind nicht stapelbar). Die Lkw- Ladespur erhält in diesem Ursprungsentwurf am Ende der Kranbahn einen Wendehammer mit einem Innenradius von 18 m, später wurden aber in den erweiterten Anlagen die Lkw ausserhalb der Kranbahn zurückgeführt, oder direkt an die Zufahrtsstrasse angeschlossen. Die nächste Erweiterung waren Kräne mit Auslegern die zusätzliche Gleise neben der Kranbahn abdeckten, aber auf die selbe Kranspur passten, auch waren diese höher gebaut. Spät errichtete Anlagen, wie das Terminal Wuppertal, erhielten einen reinen Portalkran ohne Ausleger, aber für eine Spurweite von 30 m, der aber in etwa die selbe Fläche abdeckt wie die Auslegervariante. In der Regel arbeiteten 2 Kräne auf einer Bahn, in Bo Langendreer war bis etwa 1982 ein Kran ohne Ausleger und ein Auslegerkran eingesetzt, der kleine wurde dann ebenfalls gegen einen Auslegerkran getauscht. Ausgelegt sind die Kräne für eine Maximallast von 35 tonnen. Übrigens bestand zumindest in den 70ern und 80ern eine Ausnahmegenehmigung für Lkw die vom / zum Containerbahnhof fahren, das zulässige Gesamtgewicht von 38 t um 4 t zu überschreiten, damit sollte der Containertransport per Bahn gefördert werden.
Zusätzlich wird an einigen Containerbahnhöfen der "Huckepack-Service" angeboten, hierbei werden komplette Lastzüge auf besonders niedrige Spezialwagen (Saadkmmss690) verladen, die Brummifahrer nehmen währrend des Transports in einem Liegewagen Platz. Problematisch sind die Dachspoiler der Lkw, wenn die 100-120 km/h schnellen Züge die Fahrtrichtung wechseln müssen. Zur Verladung wird ein Gleisende benötigt das in die Fahrbahn eingelassen ist, die Pufferbohle der Endwagen wird weggeschwenkt und die Auffahrmöglichkeit durch ein Rampenblech hergestellt.
Zuammengefasst sind diese Verkehre unter dem Namen "Kombinierter Ladungsverkehr" (KLV), die Züge verkehren als Zuggattung "SG" = Schnellgüterzug, abseits des KLV- Netzes gehen einzelne Wagen / Wagengruppen in das normale Frachtengüternetz über.
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Containerterminals
Früher gab es die Standorte Bochum- Langendreer, Hagen (nicht Ha- Vorhalle), Wuppertal- Langerfeld, Duisburg, Düsseldorf-Bilk und Köln- Eiffeltor. Das hat sich wohl grundlegend geändert, auf den Luftbildern kann man entdecken das in Bo- Langendreer wohl noch die beiden Kranbrücken stehen, aber es ist nicht ein Container zu sehen. Nachforschung im Netz ergab das der Standort wohl schon vor geraumer Zeit aufgegeben wurde. Schade, das war mein Lieblings- Containerbahnhof.
Bo- Langendreer
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Langendreer West, Blick Richtung Containerbahnhof, am rechten Gleisstrang erkennt man die Haltepunkttafel für Langendreer
Langendreer Containerbahnhof im Nebel, vorn der alte kleine Kran, der mittlere war "mistneu"
Detailaufnahme
Hier erkennt man gut die Aufteilung der einzelnen Spuren
Das Hauptgeschäft beginnt abends und zieht sich bis in die Nacht
Wirkt ein wenig wie ein landendes Ufo
Zuletzt wird die "Rollende Landstrasse" verladen, die Lkw rollen auf die Spezialwagen
Viel los im Bahnhof Langendreer, der auch die Opelwerke versorgt
Die Aufgaben vom Containerbahnhof Hagen werden noch dieses Jahr nach W- Langerfeld verlagert. Die Anlage Hagen liegt übrigens 2 Km nördlich des Hauptbahnhofs, auf dem Gelände des ehemaligen Bw Hagen Gbf , Hagen- Vorhalle dagegen ist ein reiner Rangierbahnhof (RBF), dort werden also nur Züge umgebildet, es findet keine Verladung statt. Der Güterbahnhof (Gbf) Hagen, sowie die dazugehörende Stückgutabfertigung befand sich früher nördlich des Hauptbahnhofs, direkt anschliessend an die Strassenbrücke der B54 auf der Ostseite, diese Halle steht noch dort. Die Gleisanlagen des ehemaligen Gbf Hagen fallen grösser aus als Normal, weil Hagen früher Knotenpunkt im Stückgutnetz war, das neben dem normalen Frachtgutnetz und Eilgüternetz existierte, dort wurden also auch Stückgutzüge umgebildet. Direkt gegenüber, in dem Dreieck zwischen B54 und den nach Norden abgehenden Gleisen war ab etwa 1983 die Eisenbahn- Schwerlastgruppe (ESG) stationiert, die die Tiefladewagen bis zum 36- achsigen Uaai (Tragschnabelwagen, Modell von MikeMad) nebst Geräte- und Begleitwagen vorhält, davor waren die in Schwerte beheimatet. Heute befindet sich die Güterabfertigung direkt westlich des (ehemaligen?) Bahnwerkes an der Sedanstrasse durch dessen Güterbahnhof die Verbindung von Hagen- Vorhalle kommend führt, und sich weiter südlich dicht an den Berghang anschmiegt um sich hinter dem Bahnhof Hagen- Wehringhausen mit der S- Bahnstrecke Richtung Wuppertal zu vereinigen.
Hagen
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Containerbahnhof Hagen
Wuppertal- Langerfeld ist der einzige der alten Standorte der noch aktiv ist und durch die Übernahme der Aufgaben vom Containerbahnhof Hagen auch wohl vorerst bleiben wird. Allerdings weist die Streckenanbindung im Wuppex doch einen erheblichen Mangel auf. Man kann in den Containerbahnhof nur aus östlicher Richtung ein / ausfahren, und es gibt keine Möglichkeit die Lok umzusetzen, in westliche Richtung müsste man ins Streckengleis zurückstossen um von dort auszufahren, für vorbildorientierte Hobbyeisenbahner undenkbar. Im Vorbild ist er in Westrichtung über eine Brücke angeschlossen, die auf der anderen Seite der Hauptgleise wieder einfädelt, hier zweigt auch die Strecke Richtung Solingen ab. Es sieht so aus als wenn man in die Ladegleise unter den Containerbrücken direkt ein /ausfahren kann. Ich vermute das auch die durchgehenden Güterzüge die Verbindung über die Brücke benutzen um in die südlich gelegenen Wuppertaler "Ortsgleise" zu wechseln !?
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W- Langerfeld
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Über die alten Standorte Duisburg, Düsseldorf-Bilk und Köln- Eiffeltor, weiss ich nichts zu berichten, nach den Luftbildern ist dort aber auch "längst der Zug abgefahren". Von Köln- Eiffeltor aus wurde früher neben dem Standort Bo- Langendreer die rollende Landstrasse eingesetzt.
Neue Standorte (soweit sie mir bekannt sind) sind der Westhafen Herne- Wanne betrieben und bedient durch die WHE (Wanne Herner Eisenbahn) ; im Duisburg- Ruhrorter Hafen auf der ehemaligen Erzinsel; sowie der Logport Rheinhausen auf dem Gelände des ehemaligen Hüttenwerkes der ja im Wuppex schon umgesetzt ist, die beiden letzteren werden von der Duisport- Gruppe betrieben. Die Transfracht betreibt eine Anlage im Dortmunder Hafen, die mutmasslich durch die DE (Dortmunder Eisenbahn) über Do- Oberewing bedient wird, und eine Anlage im Rheinhafen Köln- Niehl.
Nach dieser Bestandsaufnahme wäre ich dafür die Containerkräne in Dortmund, Witten und Hagen- Vorhalle zu entfernen und Wuppertal- Langerfeld entsprechend (siehe oben) auszubauen. Die neueren Vorbildstandorte sind leider meist zuweit entfernt um sie ohne grossen Aufwand in den Wuppex zu integrieren, wenn man den Massengüterverkehr hinzunimmt erscheint am ehesten Duisburg- Ruhrort oder der Hafen Dortmund sinnvoll, leider liegt die Anlage Dortmund auf der Ostseite des Hafens und wäre mit ihrem Anschluss an Do- Oberewing nur sehr aufwendig zu erstellen, so das der Ruhrorter Hafen doch am ehesten sinnvoll erscheint.
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Montanverkehr / Stahl
Die Anlagen zur Erzeugung von Stahl teilt man grob in Hüttenwerk, Stahlwerk und Walzwerk ein. Im Hüttenwerk wird aus dem Erz der Rohstahl erschmolzen, im Stahlwerk wird der Rohstahl durch blasen mit Sauerstoff gefrischt und erhält andere Metalle zur Legierung, im Walzwerk wird der Stahl zu Blechen oder Profilen ausgewalzt. Diese drei Einzelbetriebe können sich auf demselbem Gelände befinden, aber auch etliche Kilometer voneinander entfernt sein. So wurde früher zwischem dem Krupp- Hüttenwerk Rheinhausen und dem Walzwerk in Bochum (40 km) flüssiger Rohstahl in sogenannten Torpedopfannenwagen (18 achsen, für 165 t Rohstahl) transportiert. Ein Hüttenwerk benötigt in erster Linie Eisenerz, Koks, und Kalk zur Erzeugung des Rohstahls. Ein Walzwerk erhält als Zwischenprodukte die in der Stranggußanlage gegossenen Brammen in flacher oder runder Form, die entweder kalt oder Warm mit Thermoschutzhülle angeliefert werden. Für einige Stahlqualitäten ist es erforderlich das der Stahl bis zum Walzen nicht erkaltet. Brammen werden überwiegend auf dem 6- achsigem Sahimms 710 (Modell von Didi) angeliefert, Warme Brammen bekommen eine Thermoschutzhülle übergestülpt.
Durch Absatzschwierigkeiten, Konzentration und damit Aufgabe von Standorten, sowie Übernahmen durch andere Konzerne ist das Transportaufkommen immer weiter zurückgegangen. Hoesch in Dortmund wurde von Krupp übernommen, hier wird kein Stahl mehr gekocht und machte auch die erst 9 Jahre alte Kokerei Kaiserstuhl 3 entbehrlich, die nach China verkauft wurde. Thyssen kocht im Duisburger Norden weiterhin Stahl, die Erze werden per Hafen angeliefert, ein Grossteil der Kohle auch, die in der angegliederten Kokerei Schwelgern den benötigten Koks erzeugt. Die dem Prozess der Rohstahlerzeugung folgenden Transporte zu den anderen angegliederten Werken übernimmt die EH (Eisenbahn und Häfen).
Interessanter für die deutsche Bahn und für den Wuppex ist die Situation bei Krupp / Mannesmann. Seit von Krupp das Werk Rheinhausen aufgegeben wurde wird der Rohstahl im Werk Du- Huckingen (Du- Hüttenheim) erzeugt, dieses Werk wird gemeinsam mit Vallourec / Mannesmann betrieben, und firmiert unter HKM (Hüttenwerke Krupp Mannesmann). Im Eingang erhält das Werk Erze über den Werkshafen, auch 70% der Kohle die die eigene Kokerei benötigt wird per Schiff angeliefert. Ich hab mal nach den Zahlen die der Konzern angibt errechnet das immerhin täglich 1100 tonnen heimischer Kohle benötigt werden. Die dürften ja ebenso wie auch der benötigte Kalk immer noch per Eisenbahn anrollen. Ferner dürften etliche Wagen Schrott dabeisein. Im Ausgang gibt es 5-6 Züge pro Woche mit warmen Brammen, und 25000t (Netto) kaltes Material alleine nach Bochum Präsident (Aussage meines Vetters, der im Walzwerk Bochum Schichtleiter ist). Mutmaßlich dürften noch Rundbrammen zum Röhrenwerk Mannesmann in Mülheim- Styrum dazukommen, sowie einige Fertigerzeugnisse der hiesigen Mannesmann Produktion. Von Mülheim und Bochum wären dann widerum die Fertigerzeugnisse abzufahren. Als Nebenerzeugnisse fallen Schlackensand und einige Kesselwagen mit Destillaten der Kokerei an, die die chemische Industrie weiterverarbeiten kann. Der Schlackensand findet in der Zementindustrie Verwendung.
Das Werk HKM in Duisburg- Huckingen
Angeschlossen ist das Werk Huckingen über den ehemaligen Rbf Du- Wedau. Von dort aus führt die etwa 10 km lange Strecke über Du- Hochfeld Süd, ohne Fahrdraht dicht am Rhein entlang zum Kreuzungsbahnhof Du- Wanheimerort, und eingleisig weiter zum Werkbahnhof der HKM, parallel zur Stadtbahn Duisburg Düsseldorf. Ab Hochfeld Süd gilt die Strecke als Anschlussbahn mit entsprechenden Geschwindigkeiten. In den Siebzigern liefen hier noch 44er und 50er, darauf übernahmen Bismarker / Oberhausener 221 und dann 216 diese Dienste. Seit der Liberalisierung 1994 können auch EH- Loks beobachtet werden. Übrigens sind im Werk 22 Loks hauptsächlich dreiachsiger Bauart beschäftigt die Wagen des öffentlichen Verkehrs zu den unterschiedlichsten Ladestellen zu befördern, aber auch für ganz betriebsspezische Transporte. Über eine Umsetzung des internen Verkehrs denkt wohl man besser nicht weiter nach ...
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Gbf Du Hochfeld Süd, die Züge zum HKM Werk kurven vor dem Rhein links ab, etwas rechts vom Bild befindet sich die Brücke nach Rheinhausen
Die 216 zieht einen Zug mit Rundbrammen und ist kurz vor Hochfeld Süd
Dummerweise liegt die Werkszufahrt zum Krupp- Werk Bochum an der Güterzugstrecke Essen Kray Nord > Gbf Gelsenkirchen / Wattenscheid > Bochum Nord. Wenn ich die Luftbilder richtig deute dürfte der Abschnitt E Kray Nord bis zum Anschluss des Krupp- Werkes auch schon stillgelegt sein, so das die Züge wahrscheinlich bis Bo- Langendreer laufen und dort Kopf machen. Einen Nachbau dieser Strecke vom Werk bis zur Anbindung östlich von Bochum Nord würde ca. 5,5 km betragen.
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Sehr interessant wäre auf alle Fälle die Güterzugstrecke Du Wedau > Ratingen und die abzweigende, eingleisige, nicht elektrifizierte Angertalbahn zu den Rheinischen Kalkwerken Wülfrath. Die Angertalbahn die sich durch das romantische, zumeist bewaldete Tal und dem mit Formsignalen ausgestatteten Kreuzungsbahnhof Hofermühle schlängelt, bietet einen schönen Kontrast zu den darauf verkehrenden schweren Kalkzügen. Leider ist diese Verbindung bis Wedau insgesamt ca. 30 Km lang, und neben der Strecke über die Müngstener Brücke, die RalfK ja bereits im Bau hat, eigendlich schon zuviel zu fordern, es würde den Wuppex aber um das grösste Werk dieser Art in Europa bereichern. Auch hier kamen die 44, 50, 221 und 216 zum Einsatz, keine Ahnung was da heute fährt, es wäre aber eine schöne Möglichkeit das HKM- Hüttenwerk in Huckingen zu beliefern und man hätte eine eigene Güterzugtrasse zwischen Duisburg und Düsseldorf.
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Eine 151 zieht einen Zug aus Tal Wagen von Wedau kommend durch den Duisburger Hbf
Im Norden von Wedau kommt uns die 216 mit Fal Wagen Richtung Süden entgegen. Über die Brücke rollt gerade ein 515 nach Du Entenfang
Eine 140 mit beladenen Fal rollt durch den Rbf Wedau
Die 221 hat gerade diesen Kohlezug in Wedau bespannt
Diese 221 kommt mit ihren Tal Wagen vom Kalkwerk Wülfrath und durchfährt gerade Wedau
Dieser Zug mit Br 140 befördert 120m lange Schienen vom Gleislager Wedau
Eine 221 durchfährt auf der eingleisigen Angertalbahn den Kreuzungsbahnhof Hofermühle
Eine rote 221 hat mit ihrem Zug aus F-z 120 Wagen gerade den Übergabebahnhof der Wülfrather Kalkwerke erreicht
Blick ins Werk : Zwei der drei vorhandenen MAK G 1202 BB
Zitiere mich selbst : "keine Ahnung was da heute fährt" beantwortet diese Seite :
http://www.angertalbahn.de/db/db.html---------------------------------------------------------
Montanverkehr Kohle
Von den vielen Zechen des Reviers sind nur noch 6 Standorte erhalten geblieben, das sind Auguste Victoria/Blumenthal, Lippe, Ost, Prosper-Haniel, West und Walsum. Diese liegen durch die Nordwanderung des Bergbaues bedingt sämtlich nördlich des Wuppex. Es wäre ja aber zu schön wenn wir die Kokerei in Huckingen oder den ein oder anderen Kraftwerksstandort mit Kohle versorgen könnten. Mein Vorschlag wäre, ohne eine Strecke in den Norden vorzutreiben, die Zeche Blumenthal / Haard Schacht 11, die direkt südlich an den Hbf Wanne angrenzt zu "reaktivieren". Dadurch erhielten die umfangreichen Wanner Güteranlagen auch eine sinnvolle Nutzung. Schön, wenn man mit einer Werkslok die Möglichkeit hätte die Wagen vom Bunker bis in die Übergabegleise von Wanne zu befördern, um anschliessend mit DB- Lok zu einem Zechenkunden zu fahren.
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Appropo Zechenkunde, ausser der Kokerei in Huckingen hätte ich da zwei Vorschläge die zumindest an den vorhandenen Strecken liegen, manch einer wird sie aus dem Eisenbahn- Kurier Video "Tour de Ruhr mit der 221" kennen. Da wäre zum einen das relativ kleine Kraftwerk in Düsseldorf Flingern, es ist auf sehr kurzem Weg an den Haltepunkt Flingern angebunden. Diese Anschlussbahn führt dann noch etwas weiter um im angrenzendem Industriegebiet Güter zu sammeln.
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Der andere Vorschlag wäre das Kraftwerk Gustav Knepper in Dortmund Bodelschwingh, hier ist die Anschlussbahn schon länger. Heute sind aber die damals vorhandenen Bahnübergänge durch Brücken ersetzt, der Betrieb mit den Bahnübergängen war aber wohl interessanter. Es war wohl so das die Strecke vom Bahnhof Mengede aus abfiel, die beiden Bahnübergänge kreuzte und dahinter sofort steil anstieg. Der Zug musste also in Mengede in 2 oder 3 Teile geteilt werden, man fuhr bis zum ersten Bü, der Rangierer liess die handbedienten Schranken runter. Der Zug setzte sich in Bewegung und zog bis zum zweiten Bü vor. Erste Schranke wieder auf, der Rangierer marschiert zur zweiten und schliesst diese ebenfalls. Der Zug setzt sich abermals in Bewegung, sobald er durch ist Schranke in Windeseile hochgekurbelt und nun muss der Rangierer den Zug einholen der in der Steigung nicht mehr anhalten kann. Gut, im Ts ham wir keinen Rangierer, ob sich die Schranke aber so "programmieren" lässt das sie erst nach Anhalten des Zuges schliesst ? Wohl nicht.
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Ich möchte auch nochmal auf Du Ruhrort Hafen zurückkommen, den ich schon bei den Containerterminals angesprochen hatte. Erz wird im Ruhrorter Hafen übrigens schon lange nicht mehr verladen, die beiden Hüttenwerke in Duisburg bekommen ihren Nachschub direkt ab ihren Werkshäfen, wie schon erwähnt steht auf der ehemaligen Erzinsel das Containerterminal. Es ist noch gar nicht so lange her das sogar Züge mit Zielort Saarland hier beladen wurden. Eine immer grösser werdende Rolle spielt die Importkohle die hier angelandet wird, Abnehmer sind die Kraftwerke, denn die beiden Hüttenwerke bekommen diese ebenfalls über ihre Werkshäfen, und die RAG hat selbst genug für die Kokerei Prosper. Wo ich nichts zu Verkehren sagen kann sind die Chemieverkehre, jedenfalls gibts im Hafen dafür eine eigene Insel mit etlichen Lagertanks, ausserdem gibts ja die Chemiestandorte Hohenbudberg, Leverkusen, und Castrop-Rauxel im Wuppex, könnte mal ein Experte schildern was von wo nach wo rollt. Der Hafen wär ja schon eine schöne Bereicherung für den Wuppex, er ist ja auch immer noch der grösste Binnenhafen Europas.
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DB- Werk
Ich hatte ja schon in dem Thread "Lob und Verbesserungsvorschläge" geschrieben das Dienstschichten im TS schöner sind wenn sie im Bw (Werk) beginnen, und sprach mich dafür aus "einige wenige" Anlagen umzusetzen. Da ich hier wohl schon mehr als machbar vorgeschlagen habe möchte ich es auf eine Anlage begrenzen. In Frage kommen dürfte Dortmund (Fernverkehr) , Düsseldorf- Wersten (Nahverkehr), Oberhausen (Güterverkehr, nicht im Wuppex erschlossen), Hagen- Eckesey (geschlossen ?), und Köln- Deutzerfeld (Fernverkehr) . Nach einigem Abwägen möchte ich Dortmund dafür vorschlagen. Das Werk Dortmund ist schon immer für die Fernzugbildung Richtung Süden zuständig gewesen, zu Bundesbahnzeiten starteten etliche D und FD Züge und einige IC von hier ihre weiten Reisen. Zudem kann man von Dortmund aus den Wuppex in voller Länge bis Köln durchqueren. Neben den Elloks die hier stationiert sind, oder hier "wenden", werden heute ICE 3 hier unterhalten, und man trifft auch einige 425 an.
Die Anlagen umfassen die Lokhalle des ursprünglichen Bw (Betriebswerk), die Wagenhalle des Bww (Betriebswagenwerk, auch als Bbf, Betriebsbahnhof bezeichnet) und die zum Bww gehörenden 2 hintereinander angeordneten Abstellgruppen an deren Ende sich eine Wagenwaschanlage befindet. In den Abstellgruppen wurden die Züge abgestellt oder umgebildet, zwischendurch durch die Waschanlage gedrückt und von innen gereinigt. Zu den regelmässigen Untersuchungen und Fristarbeiten wurden die Zuggarnituren dann in die Halle gedrückt, die selbst lange Fernzüge ganz aufnehmen kann. Neben Gruben gibt es dann Radsatzsenken um Radsätze zu wechseln, fahrbare Arbeitsbühnen und die obligatorischen Metallkisten mit irgendwelchen Ersatzteilen. Speisewagen wurden meist aus dem Zugverband genommen und extern behandelt, sie haben einen höheren Wartungsaufwand. Die DSG (Deutsche Speisewagen und Schlafwagengesellschaft) residierte früher in einem stattlichen Gebäude neben dem Bw, versorgte ihre Wagen und setzte ihr Personal von hier aus ein. Heute dürften vor allem die ICE 3 hier zu finden sein, die Fernzugbildung mit lokbespannten Zügen wurde ja auf ein geringes Maß zurückgefahren.
Das Bw Dortmund fällt ja ein wenig grösser aus als der Standartentwurf für ein E- Lok Bw, ich möchte mal den Standartentwurf beschreiben. Dieser sieht eine 6 gleisige Lokhalle vor, auf einer Seite eine Schiebebühne, auf der anderen Weichenverbindungen durch alle 6 Gleise. Die Bereiche hinter der Bühne / hinter der Gleisverbindung werden zum Abstellen der Loks genutzt. Beiderseits der Anlage Umfahrgleise die an die Schiebebühne und an besagte Gleisverbindung angeschlossen sind. Eine Umfahrung fungiert dabei als Einfahrgleis, die andere als Ausfahrgleis. Im Ausfahrgleis liegt auch der Indusi- Prüfabschnitt. Besagte Gleisverbindung ist auch die Notausfahrmöglichkeit bei Ausfall der Schiebebühne. Die 6 Gleise der Halle haben 4 Stände hintereinander, die jeweils inneren werden für längerdauernde Arbeiten genutzt. Eines der äusseren 6 Gleise mündet in der geflisten, einständigen Waschhalle, dahinter sind Büros, Kantine und Stofflager angeordnet. Mindestens zwei durchgehende Gleise haben Gruben, 1- 2 Gleise haben zusätzlich Seitengruben, diese Gleise durchlaufen aufgeständert eine grosse Grube. Die werden zum häufig vorkommenden Bremsklotzwechsel gebraucht. Mindestens 2 Stände sind mit festen seitlichen Bühnen auf Dachebene der Loks versehen, zur Untersuchung / Arbeiten an der Dachausrüstung. Ferner kann eine Hebebockanlage, bestehend aus 4 Hebeböcken vorhanden sein, zwecks Austausch der Fahrmotoren die sich ja bekanntlich in den Drehgestellen befinden. Einige wenige Bw verfügen zusätzlich über eine Unterflurdrehbank, so können im eingebautem Zustand die Radsätze abgedreht werden.
Von diesem Standardentwurf weicht das Werk Dortmund ja erheblich ab, es kann aber anhand der Luftbilder sehr gut recherchiert werden. Übrigens waren in Dortmund früher noch 4 Kranzüge beheimatet, bestehend aus Kranwagen, Schutzwagen, Mannschaftswagen, Gerätewagen. Die parkten östlich des Bw´s dicht am Zaun, wenn sie nichts zu tun hatten. Die Kräne waren ein 150 tonner, ein 45 tonner, und zwei ältere Gleisbaukräne mit Katze im Ausleger (können unter der Fahrleitung arbeiten).
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Autoreisezug / Autozug
Die Verladeanlagen des Autoreisezuges der früheren Bundesbahn befanden sich in Düsseldorf, Münster und Hagen- Kabel. Münster und Hagen- Kabel sind in sofern uninteressant da die von dort ausgehenden Zugläufe in südlicher Richtung den Wuppex nicht berühren. Die alte Verladeanlage in Düsseldorf befand sich an der Südwestseite des Hauptbahnhofs, an der Harkortstrasse.
An neuen Terminals für den Geschäftsbereich Autozug gibt es Dortmund und widerum Düsseldorf. Die Düsseldorfer Anlage hat ihren Standort gewechselt und befindet sich jetzt diagonal gegenüber an der Nordostseite des Hbf´s. Der Einstieg der Reisenden wird auf Gleis 18, 19, 20 abgewickelt.
http://www.dbautozug.de/site/dbautozug/d...uesseldorf.html© Regionalverband Ruhr
Die Anlage Dortmund befindet sich im Nordwesten des Hbf, der Einstieg der Bahnkunden erfordert einen 200m langen , begleiteten Fussmarsch über Betriebsgleise zum Gleis 26. Der Autozug Tag wird am Gleis 18 / 20 abgewickelt. Zu den Anlagen gehören jeweils Checkinschalter, Aufenthaltsraum, Parkplätze, eine Kopframpe und zwei zweiachsige Rampenwagen die im wesentlichen aus Teilen der Autotransportwagen in Güterwagenbauart gefertigt sind. Hab noch einige Bilder der alten Anlage in Münster, falls erforderlich.
http://www.dbautozug.de/site/dbautozug/d...d/dortmund.html© Regionalverband Ruhr
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Zusammenfassung
Abbau der Containerkräne Dortmund, Witten und Hagen- Vorhalle,
Wu Langerfeld: Einbau der Lkw- Ladespur und 2 Containerabstellreihen, Anschluss des Bahnhofs über die Brücke in Westrichtung
Du Wedau - Du Huckingen
Du Wedau - Kalkwerke Wülfrath
Bo Krupp - Bo Nord
Zeche Blumenthal / Haard Schacht 11 in Wanne
Kraftwerk D Flingern
Kraftwerk Gustav Knepper (Do Bodelschwingh)
Ruhrort Hafen
Bw / Bww Dortmund
Autozugverladung Düsseldorf oder Dortmund
Uff, ist doch ne Menge geworden, aber ich denke Ralf wird die Dinge richtig gewichten.
Ich wäre übrigens dafür das wir in diesem Thread mal Vorschläge aufzeigen / sammeln die vorbildnahe Güterzugverbindungen (z.b. Chemieverkehre) aufzeigen, die in das Wuppex- Readme einfliessen und dem User diese Vorschläge in die Hand geben, vor allem aber die Aufgabenbauer informiert.
mit dicken Grüßen, Francis